Samstag, 22. August 2009
meine alpenüberquerung vom 13.07.09 bis 19.07.09 - mit der alpinschule von oberstdorf nach meran


der europäische fernwanderweg e5:
der offizielle e5 verläuft von der französischen atlantikküste über die schweiz, deutschland und österreich 3000 km bis nach verona. er überquert dabei die alpen in nord-süd-richtung. in frankreich und der schweiz ist er nur recht spärlich markiert. vom bodensee bis nach verona ist er seit seiner offiziellen einweihung im sommer 1972 dank dem „wegemacher“ (einem gewissen hans schmidt) sehr gut markiert. am häufigsten wird dabei sein kernstück – die alpenüberquerung – begangen. schon bald hat sich dabei die einwöchige variante oberstdorf nach meran etabliert. dabei dürften die ansässigen alpinschulen und bergführer nicht ganz unschuldig sein…


(quelle: http://www.alpinschule-oberstdorf.de)

prolog:
seit meinem „camino“ faszinieren mich streckenwanderungen. nur mit dem nötigsten am leib tag für tag in das ungewisse aufbrechen. sich dabei den ganzen tag in der natur bewegen, um abends erschöpft in einfachen unterkünften quartier zu beziehen. das öffnet den geist, erweitert den horizont, erdet das anspruchsdenken, zeigt eigene grenzen auf, lässt einen an neuen herausforderungen wachsen und relativiert so manches vermeintliche problemchen.

in früheren urlauben stiessen wir schon des öfteren auf teile der elf fernwanderwege der europäischen wandervereinigung. nach einigen internetrecherchen war mir bald klar. der e5 soll mein nächstes „projekt“ werden.

wie so oft begann meine ernste planung mit dem erwerb des entsprechenden rother wanderführers ende 2008. nach und nach las ich mich immer mehr ein. auch mich interessierte dabei hauptsächlich die alpenüberquerung. ich war zwar schon oft „in den bergen“ wandern. eine richtige alpine erfahrung oder sogar grundausbildung habe ich jedoch nicht. nachdem der e5 teilweise sogar durch hochalpine gebiete verläuft, wusste ich, dass ich die reise nicht alleine treten sollte.

bald schon konnte ich meinen langjährigen und klettererfahrenen freund hans für mein vorhaben begeistern. über die osterfeiertage 2009 testeten wir unsere wanderkondition. leider aber hielt sein fahrradunfallvorgeschädigtes knie den hohen belastungen nicht stand. nach zwei ausgedehnten „pfundigen touren“ konnte er sich nur noch wie ein alter mann am stock fortbewegen. er konnte mich also nicht begleiten.

(der free-solo-hans mit selbst geschnitztem krückstock)

da ich auf dem e5 aber auf jeden fall die alpen überqueren wollte, meldete ich mich mit einigem widerwillen zu einer organisierten trekking-reise bei der „alpinschule oberstdorf“ an. vor allem störte mich dabei im vorfeld der gedanke des fest vorgeplanten „programms“. organiserte zwischentransfers, transport der rucksäcke in den hüttenmaterialseilbahnen, halbpension bei den vier hüttenübernachtungen und zwei zusätzliche hotelübernachtungen spülten das rauhe „abenteuer“ weich und liessen es eher wie eine pauschalreise erscheinen. außerdem beeinflusst die gruppe ganz entscheidend den „erfolg“ der reise. ich befürchtete eine gruppe aus besserwisser-anglerwesten-rentner, die sich ständig über unzulänglichkeiten beschweren würden. nach abwägen aller risiken erschien es mir dennoch klug, die reise geführt in angriff zu nehmen. einige wochen vor dem start der reise meldet sich dann noch mein langjähriger arbeistkollege und freund jürgen für die organisierte reise an. ich bin froh, dass somit schon mal mindestens einer auf meiner wellenlänge dabei sein wird…


sonntag, 12.07.09:
vorabend der abreise

heute feiert meine frau mit aufwändigem spanisch-mediterranem tapas-brunch-buffet ihren 40. geburtstag als „fiesta cuarenta“. bis kurz vor acht bauen wir ab und räumen auf. erst danach beginne ich dann mit dem packen meines guten alten 60+10-tatonka-trekking-rucksackes. ich orientiere mich dabei an zwei empfehlungspacklisten.

nach einigen umpackaktionen befindet sich in meinem rucksack noch folgendes:

• zwei wander-teleskopstöcke
• multifunktionstuch (head)
• schirmmütze
• erste-hilfe-set
• poncho
• rucksackregenüberzieher
• zwei paar gamaschen (ein paar für jürgen)
• handschuhe
• leichte outdoorjacke
• trainingsjacke (ideale hüttenkleidung!)
• fleece-pulli
• longsleeve
• wander-wechsel-zip-hose
• zwei kurzärmelige wanderhemden
• drei funktions-t-shirts
• baumwoll-t-shirt
• zwei paar wandersocken
• zwei paar „normale“ socken
• drei sets funktionsunterwäsche
• waschlappen
• kleines microfaser-handtuch
• großes microfaser-handtuch
• trekking-sandalen
• wattierter hüttenschlafsack
• meine camino-erprobte blaue sigg-flasche samt thermoüberzieher
• handy
• kleine kamera inkl. akku-ladegerät
• meinen ipod (leider vergesse ich hirni den kopfhörer!)
• kleine taschenlampe
• schweizer taschenmesser
• oropax
• kultbeutel mit duschgel, deoroller, zahnbürtse und –pasta, mundspray, sonnencreme, wattestäbchen und „rei in der tube“
• zwei packungen müsliriegel

auf unserer personenwaage wiegt mein rucksack mehr als 12 kilo. laut empfehlungen sollte er aber nicht schwerer als acht bis zehn kilo sein. bin auf das angekündigte wiegen in der alpinschule gespannt. vor dem losgehen wollen sie anhand erfahrungswerten überflüssiges zensieren. nach dem packen checke ich die wettervorhersage im internet. nach einigen unbeständigen regnerischen wochen soll in der nächsten woche der hochsommer zurückkehren. auch ein donald muß mal glück haben. wenn engel reisen…


montag, 13.07.09:
anreise und aufstieg von der spielmannsau (987m) zur kemptner hütte (1844m)

jdankenswerterweise fährt jürgen und erspart mir damit die anreise mit der bahn. er holt mich pünktlich um halb acht ab. wir haben eine gute pufferstunde für evtl. montagmorgenstaus eingeplant. gegen halb zwöf sollen wir an der alpinschule sein. gespannte vorfreude und albernheiten bestimmen unsere ersten gemeinsamen kilometer. wir vertrauen blind auf sein navi. keiner von uns hat sich den weg zusätzlich auf einer karte genau angeguckt. wir sind beide der festen überzeugung, dass wir erstmal richtung münchen müssen. erst kurz vor münchen wollen wir uns dann um den weiteren streckenverlauf kümmern. doch schon bald will uns das navi auf die a6 richtung mannheim führen. selbstsicher ignorieren wir die immer aufdringlicher werdenden „jetzt rechts halten“-aufforderungen. erst einige ansagen später wundern wir uns über das komische gerät und gucken doch mal in die karte. wir deppen hätten von vornherein über die a6 auf die a7 fahren müssen. die führt nämlich schnurstracks über ulm und kempten bis fast nach oberstdorf. leider fällt uns das erst kurz hinter ingolstadt auf. wir verlassen die a9 und versuchen, über die b300 und a8 auf die a7 zu kommen. auf der b300 gibt es derzeit nervig viele baustellen. offenbar werden dort gerade alle kreuzungen durch kreisverkehre ersetzt. wir müssen jeweils umständlichen umleitungen nachfahren. nach schier endlosem nervigen rumgeeiere kommen wir endlich auf die erlösende a8. jürgen bricht zwar - wo es geht - sämtliche geschwindigkeitsrekorde. es hilft aber alles nichts. wir haben so viel zeit verloren, dass wir zu spät kommen werden. ich rufe in der alpinschule an und gebe entsprechend bescheid. ein toller einstand. die restgruppe wird uns dafür lieben…

kurz nach zwölf erreichen wir dann endlich die alpinschule. andi (der chef) teilt uns mit, dass die anderen schon aufgebrochen sind. er wird uns mit dem auto zur materialseilbahn bringen. da er das noch ein anderes auto zum dauerparkplatz fahren muss, darf ich kurzerhand seinen allrad-jeep-fahren. unterwegs nehme ich aus einer viehtränke noch wasser auf. der allgäuer hauptkamm mit der mädelegabel (2645m) und der trettachspitze (2595m) liegt vor uns. andi erzählt uns, dass gestern eine materialseilbahn nicht funktionierte. die verschwitzten rucksackbesitzer mussten dann ohne wechselkleidung, waschzeug und schlafsack auf der hütte näctigen. na toll, das geht ja schon mal gut los. nach ca. 20 minuten erreichen wir die materialseilbahn in der spielmannsau auf 1048 m. doch an der seilbahn ist niemand. andi wundert sich, dass wir die restgruppe auch unterwegs nicht gesehen haben. wahrscheinlich sind sie noch eingekehrt. trotzdem lässt er jürgen und mich an der seilbahn zurück.

nach knapp einer viertelstunde stösst dann auch der rest der gruppe zu uns. unser dauergrinsender wanderführer siggi ist mir sofort sympathisch. wir haben es außerdem mit einer fünfer-herren-connection aus koblenz, einem weiteren mann und einer einzigen frau zu tun.

die protagonisten


(dat jens, dat erisch, dat wolfjang1 und dat werner)

jens:
• der rotaarige sohn von wolfgang1
• hat nach studium führunsposition in einem gas-wasser-scheisse-unternehmen

erich:
• der schweigsame endvierziger der koblenz-connection
• habe erst am dritten tag gemerkt, dass er sprechen kann

wolfgang1:
• rund 60 jähriger vorruheständler, der früher techniker bei der telekom war
• bedauert sehr, dass er nicht mehr arbeiten gehen darf
• hat seine kamera immer griffbereit und dokumentiert die reise professionell für dat daheimgebliebene doris
• hat die reise von seinem sohn jens als dankeschön für die hilfe beim hausbau geschenkt bekommen

werner:
• ein bodenständiger fröhlich-herzlicher mann knapp über 50 mit heinz-schenk-gesicht und fast unverständlichem koblenzer dialekt.
• passionierter wurstliebhaber, der oft laut lacht und singt
• trinkt am abend zügig, aber ohne hast ganze hüttenvorräte leer

karlheinz:

• der mann von der schwester von der frau von werner?
• ungefähr gleiches alter wie werner
• ehrgeiziger sportler (fahrrad, wandern,…)
• kennt südtirol wie seine westentasche

wolfgang2:

(das zischt! warmer rotwein in der mittagssonne!)

• ein kleinwüchsiger mitteilsamer endfünziger mit vollbart und viel zu tief hängendem stoffrucksack aus köln (der endfünfiziger kommt aus köln, nicht der rucksack)
• schwärmt heute noch von seinem vierwöchigen nepal-trekking mit seiner damaligen freundin von vor zehn jahren
• keiner schnarcht wie er...

gabi:

• unsere einzige frau - die arme!
• attraktive erscheinung mit tiefer telefonerotik-stimme
• hat mit ihren töchtern beim diesjährigen „hurricane-festival“ gecampt, um die „kings of leon“ zu sehen.

nach kurzer kühler handschlag-begrüssung verladen wir unsere rucksäcke und machen uns gegen 13:00 uhr auf den ca. fünf km langen weg. zum warm wandern liegen ca. 800 hm aufstieg zur kemptner hütte vor uns. der pappelige weg führt uns oberhalb der trettach durch das trettachtal. anfangs verläuft er mäßig steil durch wald und folgt dann über wiesen den hang entlang. auf 1310 m überqueren wir über eine kleine metallbrücke den sperrbach.

der weg schlängelt sich nun in steilen serpentinen nach oben. wir passieren die wildeste lawinenschlucht des allgäus (den sog. „sperrbachtobel“). die zahlreichen bäche unterspülen die dreckigen mannshohen schneereste. nach reichlich 3 stunden erreichen wir die auf 1844m gelegene „kemptner hütte“.


gemessen an den übernachtungsmöglichkeiten (100 betten, 190 lager) ist sie eine der größten hütten der alpen. von der terrasse hat man einen tollen rundumblick auf kratzer (2428m), muttlerkopf (2366m) und dem großen krottenkopf (2657m).

uns werden zwei zimmer zugeteilt. das fünfer-zimmer beschlagnahmt die koblenz-connection.


im viererzimmer machen jürgen, gabi, wolfgang2 und ich uns breit. jürgen lässt mir das schmale untere stockbett. wir richten wir uns im zimmer ein, machen kurz katzenwäsche (es gibt nur eine einzige eiskalte dusche!), ziehen uns um und gehen nach zwei gipfelweizen auf der hüttenterrasse zum abendessen. nach dem vegetarischen abendessen (ich habe leider schon vergessen, was es gab) und einem tagesabschlußbier gehen wir zeitig schlafen. ich kann trotz wolfgangschem dauerschnarchens für meine verhältnisse relativ schnell einschlafen.


dienstag, 14.07.09:
von der kemptner hütte (1844m) über holzgau (1103m) und madau (1310m) zur memminger hütte (2242m)

trotz einiger wachphasen habe ich ganz gut geschlafen. das durch unser offenes fenster gedrungene heftige rauschen eines gebrigsbaches ist wohl die ursache für meinen permanaten harndrang. nach einem typischen hüttenfrühstück (brot, marmalade, butter, käse, göttinger, tee und filterkaffee) machen wir uns um kurz vor halb acht auf den weg.

unser Weg führt unterhalb des kratzers (2424m) in südlicher richtung. die vollen 12 kilo meines rucksackes fühlen sich noch ziehmlich ungewohnt an. der anstieg wird dadurch zusätzlich erschwert. nach ca 20 Minuten bzw. über knapp 150hm stetig steigenden pfad passieren wir den grenzpfahl auf dem oberen mädelejoch (1974m).


in österreich (bundesland tirol) angekommen geht es dann über einen felsigen steig teilweise recht steil hinunter zum gumpenbach in das lechtal. nach ca. eineinhalb stunden (bzw. 600 hm) erreichen wir nach einem kiefernwald die auf 1329m gelegene roßgumpenalm, wo ich eine leckere frische buttermilch trinke. auf der alm herrscht helle aufregung, weil wohl eine kuh abhanden gekommen ist…kurze zeit nach unserer rast passieren wir den eindrucksvollen simswasserfall. auf einer befestigten strasse steigen wir weitere 250 hm ab, wo wir um kurz vor elf in holzgau (1103m) ankommen. vor der kirche befindet sich eine sammelstelle der auf „e5-ler“ spezialisierten firma „feuerstein“. mit zwei klimatisierten großaumtaxis pendeln sie den ganzen tag zwischen holzgau und der materialseilbahn hin und her. siggi „bucht“ uns das nächste taxi, welches in ca. 45 minuten zurück sein dürfte. im garten des gasthof bären pausieren wir erneut. die koblenz-connection erquickt sich an germknödel mit bier und stinkekäseplatte während gabi blasenpflaster kaufen geht.

gegen dreiviertel zwölf entern wir das sammeltaxi und lassen uns über die kleinen tiroler dörfchen „bach“ und „madau“ die ca. 15 km bis zur materialseilbahn bringen.


nachdem unsere rucksäcke fest verzurrt sind, treten wir gegen halb eins über eine etwas längere holzbrücke den rund 800hm umfassenden anstieg zur memminger hütte an. unser weg steigt in kehren durch latschenkiefern und blumenwiesen und passiert des öfteren gebirgsbäche und kleinere wasserfälle. immer wieder hätten wir tolle blicke zurück auf die gipfel der allgäuer und lechtaler berge.



leider jedoch habe ich kaum zeit, um diese spektakuläre landschaft ausreichend zu würdigen bzw. zu fotografieren, da unsere gruppe unaufhaltsam, zügig und still voranschreitet. das ist der ganz entscheidende nachteil an einer geführten gruppenwanderung. man läuft nie sein eigenes tempo. gönnt man sich eine fotopause, ist man ständig am hinterher hetzen. bei zwiebelinduzierten flatulenzen hingegen ist es vielleicht sogar ganz ratsam, als gruppenletzter zu gehen...mein offenbar sehr ungewöhnlicher wunsch nach einer gemeinsamen trinkpause wird dann doch mal erhört. nach circa zwei stunden erreichen wir den gewaltigen kessel, in deren mitte die braunholzige memminger hütte (nur echt mit den frisch schwarz-rot-weiß lackierten fensterläden!) auf 2242m kaum pittoresker liegen könnte.



folgende gipfel bilden den einzigartigen kessel um die hütte (im uzs):

• seekogel (2412m – hausberg der hütte),
• oberlahmspitze (2658m),
• kleinbergspitze (2758m),
• schwabenkopf (2701m),
• seeschartenspitze (2705m),
• seeschartenkopf (2664) und
• seekopf (2714m).

ein herde wilder haflinger grast unten am weitläufigen bachufer. ich bin von der wunderschönen naturlandschaft und der friedvollen stille begeistert. das muß schon toll sein, die hütte in dieser abgeschiedenheit die ganz saison über bewirtschaften zu dürfen. die beiden jungen linksalternativ angehauchten pächter (tibetanische gebetsflaggen!) wirken sehr zufrieden mit dem, was sie tun. überhaupt herrscht hier eine sehr angenehme laid-back-hängenmatten-atmosphäre. in der hütte selbst ist vieles neu renoviert. uns wird das sektionszimmer des alpenvereins zugewiesen. was eigentlich für sieben mann ausgelegt ist, wird diese nacht von uns neun belagert. das verspricht kuschelig zu werden. glücklicherweise kann ich einen unteren schlafplatz mit zumindest einer wandseite ergattern.



nach umziehen, katzenwäsche (auch hier gibt es nur eine eiskalte dusche!) und auspacken versammeln wir uns auf der terrasse in der sonne. als trendgetränk dieser woche scheint sich der „russ“ durchzusetzen. auf „unserer“ terrassenseite sitzt bereits ein ca. 50jähriger vollbärtiger mann mit entblößten oberkörper, radlerhose und tiroler hut. mit seiner angenehm sonoren stimmer erzählt er mir, dass er in knapp 67 tagen bis nach rom pilgern werde. sei drei tagen sei er unterwegs. er wird allerdings nicht in der hütte schlafen. er suche sich immer unkonventionellere gratis-quartiere in kuhställen o. ä. er mache hier nur eine kurze trinkrast. er muss pilgern, weil er derzeit eine schwere phase in seinem leben durchmacht und in der stille nach antworten sucht.


(siggi brilliert derweil auf einer gespannten „slackline“)

auch mir ist heute eher nach ernsthaftigkeit und einkehr. ich setze mich mit jürgen hinters haus auf die wiese und geniesse die natur. wir sind uns einig, dass wir eigentlich mehr als nur die beine des vordermannes sehen wollten.


danach spazieren vorbei an der „hütte des großen grünen steinbeissers“ (= generatorhaus der hütte) zum unteren, grün schimmernden seewisee. unser pilgerfreund steigt mutig in die eiskalten fluten. auch siggi wagt zwei schwimmzüge. meine körperkerntemperatur sinkt um gefühlte 20 grad als ich nur bis zu meinen waden reingehe. wir amüsieren uns noch eine ganze weile über die hohen schreie und lustig verzerrten gesichter der wagemutigen badegäste.

(rompilger bei eisiger natur-katzenwäsche)

nach dem abendessen (spaghetti vegetarisch) sonne ich mich zusammen mit jürgen auf den eigens dafür errichteten holzboden. leider machen uns wolken einen strich durch einen idyllischen gebirgssonnenuntergang. ich bin ziehmlich müde und gehe absichtlich zeitig (gegen halb zehn) schlafen. wenn ich einmal eingeschlafen bin störenmich umgebungsgeräusche kaum noch. beim einschlafen selber jedoch bin ich da sehr heikel. gabi liegt auch schon in ihrem „prinzessinen“-einzelbett. ich stopfe mir meine oropax in die ohren und bekomme das bettgehen der anderen nur noch am rande mit. wir liegen unangenehm eng aufeinander. des nachts probiere ich stets mit dem gesicht zur wand zu schlafen. die vorstellung gesicht an gesicht zu liegen mit 20 cm abstand zu schlafen behagt überhaupt nicht. so gehören diverse wachphasen wohl bei hüttenübernachtungen einfach dazu. wolfgang2 höre ich etwas mehr als einen halben meter neben mir sogar durch meine oropax unentwegt und beständig laut schnarchen.


mittwoch, 15.07.09:
von der memminger hütte (2242m) durch die seescharte (2599m) hinab nach zams im inntal (775m)

werner, der diese nacht neben wolfgang liegen musste, steht um kurz nach fünf völlig entnervt auf. wegen wolfgangs gesäge hat er die ganze nacht kein auge zugetan. er ist völlig übernächtigt und außer sich vor wut. schlafentzug gelte als offizielle foltermethode. im amerikanischen militärgefängnis in der guantánamo bay hätte er besser geschlafen. er scheut auch nicht davor zurück, deftige pfälzer fäkalflüche in wolfgangs richtung abzuschießen. nach und nach werden alle anderen wach und fangen an, herumzukruschen und sich abmarschfertig zu machen. nur wolfgang schläft weiter. als ich in den kombinierten trocken- und schuhraum trete hebt es mich wegen dem abgestandenen käse-nasser-hund-schweißfuß-geruch. ich schlucke den mundinhalt wieder herunter und gehe frühstücken. beim frühstück wird wolfgangs geschnarche emotional thematisiert. wolfgang stösst als letzter dazu und schießt den vogel ab, als er die flucht nach vorne antritt. er beschwert sich nämlich darüber, dass er schlecht geschlafen hätte, weil wohl jemand unentwegt und unverschämt laut geschnarcht hätte. wir sind sprachlos. nur mit viel mühe kann werner, der schon blutigen schaum vor dem mund hat, von einem bestialischen mord abgehalten werden.

gegen halb acht gehen wir bei sonnenschein los. vor uns liegen 400 hm aufstieg und vor allem der heftigste abstieg der gesamten alpenüberquerung (knapp 2000 knieschmerzende hm im verteilt auf knapp 13 km!). es geht zunächst harmlos und idyllisch am unteren seewisee vorbei. der weg wird dann aber recht bald zu einem anspruchsvollen steig, der anstrengend und steil parallel zu einem bachbett durch altschneefelder und über geröll führt. nach ca. 45 minuten erreichen wir den 2425 m gelegenen mittleren seewisee. da er im schatten eines bergkessels liegt, ist er sogar noch teilweise zugefroren. das eis schimmert arktisch blau.


(der zweite von oben bin ich - der dritte von oben strullert nicht in den fels!)

es geht sehr steil und schattig weiter auf einem schmalen pfad über loses geröll bis wir schließlich per gesicherter klettereinlage auf 2600m die seescharte passieren. der blick zurück ist gerade wegen der mittlerweile hochkriechenden wolken schier grandios. der grasgrüne hüttenhausberg (= seekogel), der bläuliche mittlere seewisee und einige bergspitzen der lechtaler alpen, die durch das dichte wolkenmeer ragen. gänsehaut pur! genau wegen dieser erhabenen momente gehe ich bergwandern.


leider bietet die seescharte wenig platz für eine ausgiebige rast. wir dokumentieren nur kurz unsere durchschreitung ins inntal, um dann der nachrückenden und bereits wartenden nächsten wandergruppe platz zu machen. die von siggi versprochene „sonne auf der anderen seite“ wird leider durch schnell ziehende wolken- und nebelfelder eingetrübt. knapp 500 m unter uns liegt das grüne lochbachtal, an dessen ende die charakteristische kegelform der silberspitze (2461m) im zwielichtigen dunst verschwimmt.


kurz nach der scharte trennen sich an einer kreuzung der e4 und der e5, die seit der memminger hütte kurzzeitig parallel verliefen. wir steigen in mehr oder weniger steilen serpentinen und pfaden durch die verschiedenen alpinen vegetationszonen ab. wir haben die ersten stürze zu verzeichnen. karlheinz setzt sich mit lautem schlag auf den hosenboden. als wir nach ca. 90 minuten und knapp 800m abstieg später die oberlochalm erreichen, fängt es an zu regnen. ertsmalig kommen regenjacke und rucksacküberzieher zum einsatz. wir sind doppelt gefrustet. siggi hatte uns hier eigentlich den mund für eine deftige brotzeit wässrig gemacht. leider jedoch wurde die oberlochalm erst kürzlich von einer lawine begraben und komplett zerstört. fleissige helfer sind gerade mit dem wiederaufbau beschäftigt. das halbe steinhaus steht auch schon wieder. so müssen unsere knurrenden mägen noch bis zur unteren lochalm warten. im regen steigen wir mehrfach durch bachbett des lochbaches. bei einem balanceakt auf einem schmierigen holzbalken möchte ich mir gar nicht ausmalen, wie unangenehm es jetzt wäre, in den bach zu fallen und den abstieg klitschnaß zu ende zu bringen. in einem bergkiefernwald müssen wir an zwei außerst grimmig dreinblickenden kühen vorbei.

(die beiden muhs haben wenig sinn für meinen feinen humor)

als ich sie ein wenig freunschaftlich ärgere, machen sie anstalten, mir nachzurennen. ich schaue zu, das ich land gewinne. im strömenden regen sind wir froh, um kurz nach elf endlich die auf 1448m gelegene untere lochalm zu erreichen. im inneren hat es gefühlte 49 grad celsius und nur begrenzt sitzplätze. wir finden in dem angebauten zelt angenehm temperierte plätze in ausreichender zahl. das essensangebot ist übersichtlich und deftig: käsbrot, speckbrot oder gemischtes brot. die käsescheiben sind cm dick geschnitten.


die bedienung ist eine alte, einfache aber nette frau in unerwartet neuer outdoormarken-kleidung. die wirtsleute kümmern sich übrigens neben den beiden almen um 30 haflinger und rund 130 rindsviecher. gabi geht im wald das plumpskllohäuschen testen. nach und nach gesellen sich immer mehr weggefährten zu uns. eine wirklich zünftige brotzeit!

auch nach einer stunde ist das wetter noch nicht besser, so dass wir im strömenden regen weitergehen müssen. unser abstiegweg ist mittlerweile an manchen stellen gefährlich glatt. unachtsam rutsche ich auf einem nassen stein aus und schlage mir mein linkes knie auf.

da ich gerade den gruppenabschluß bilde, bekommen die anderen mein fallen gar nicht mit. ich habe mir zwar nichts weiter getan, habe aber trotzdem mühe, den anschluß wieder herzustellen.

vor uns liegen jetzt noch zwei nicht enden wollende stunden abstieg durch das berüchtigte zammer loch.


hier wurde um die jahrhundertwende für das milchviehr ein schmaler und teils sehr ausgesetzter steig mit mitunter recht imposanten tiefblicken in den fels gesprengt. heutzutage wird der weg allerdings nur noch von wanderern genutzt.

(nein, siggi kackt nicht in die schlucht!)

wir erreichen das auf 775m gelegene zams und müssen die inntal-autobahn unterschreiten. nach zwei tagen in der natur geht mir der verkehrs- und zivilisationslärm tierisch auf den zeiger. erstaunlich, wie schnell man sich doch „umsensibilisiert“. ich bin trotzdem sehr froh und geschafft, als wir gegen 14:30 uhr unser rustikales vier-sterne-hotel (http://www.jaegerhof-zams.at/index.php) entern. auch die überall an den wänden hängenden toten tiere stören mich nicht weiter. wolfgang muss zur strafe ein einzelzimmer nehmen. niemand will sich mit ihm ein doppelzimmer teilen. ich gehe natürlich mit jürgen in ein doppelzimmer. nach zwei hüttenübernachtungen weiss ich den gebotenen luxus und damit verbundenen annehmlichkeiten sehr zu schätzen. ich gönne meinem mittlerweile drei tagen ungeduschten übel riechenden körper eine ausgiebige heiße und revitalisierende dusche. das hallenbad und die weiterführenden wellnessangebote empfinde ich als dekadent und unnötig. nach dem duschen brauche ich ein bisschen zeit für mich. das wetter hat sich zwischenzeitlich wieder gebessert. strahlender sonnenschein und temperaturen an die 30 grad. ich schaue mir zams an und fotografiere ein wenig.


die omnipräsente lärmende hauptverkehrsstrasse stört mich derart, dass ich einen umweg laufe und schließlich auf einer sonnigen bank im grünen kurzzeitg einnicke. das abendessen nehmen wir im gästegarten des hotels. wir sitzen auf bequemen relaxstühlen. das essen schmeckt richtig gut. es gibt ein großes salatbuffet, überbackenen zucchinischiffchen und als dessert einen viel zu großen palatschinken. wolfgang1 lässt für seine filmdokumentation jeden ein statement in die kamera sagen. unsere gruppe kommt sich langsam näher.


es ist ein richtig netter abend, den jürgen, gabi und ich mit einem schnapserl beschließen. kurz vor zehn gehe ich reichlich angedüdelt ins bett. leider können wir morgen nicht ausschlafen.


donnerstag, 16.07.09:
von zams (775) über wenns (982m) und mittelberg ( 1736 m) zur braunschweiger hütte (2758m)

nach richtig gutem und vor allem ununterbrochenem schlaf im doppelbett muss ich leider viel zu bald um kurz vor halb sieben aufstehen. nachdem nun wieder zwei hüttenübernachtungen vor uns liegen, dusche ich vorsichtshalber nochmals ausgiebig. beim frühstück um kurz nach sieben sitzt unsere gruppe komplett alleine im riesigen speisesaal an einer langen tafel, die für mindestens 25 personen ausgelegt ist. das frühstück ist ein traum. vom frischem obstsalat bis hin zu pfannkuchen gibt es alles, was hungrige wanderherz begehrt. es ist schon geil, ein opulentes jungfräuliches frühstücksbuffet zu entjungfern. bevor wir uns aber völlig fest fressen können, müssen wir schon gegen viertel vor acht los. wir haben heute ein konditionell herausforderndes, straffes programm inklusive 30 km transfer im sammeltaxi vor uns und müssen daher unbedingt die erste gondel um 08:00 uhr erwischen.

in der völlig überfüllten gondel der venetbahn überwinden wir die 1400 hm hinauf zum krahberg (2208m). offenbar haben wir den gondelfahrazubi erwischt. er wirkt unsicher und erntet paniklaute als er auf freier strecke ohne erkennbaren grund eine schaukelnde vollbremsung hinlegt.

auf breitem grad erwandern wir in ca. einer stunde den begrünten höchsten punkt (die glanderspitze auf 2512m) des venet.


unterwegs werden wir von dem rom-pilger überholt, dem wir schon an der memminger hütte begegnet sind. er ist heute morgen schon zeitig los und hat den ganzen gipfel ohne gondel (1700 hm!) erlaufen. er läuft so schnell, dass er uns nach wenigen metern abhängt. wir pausieren eine viertelstunde am gipfel. das 360-grad-panorama ist famos.


im norden die lechtaler alpen, im osten das inntal. in richtung süden sind schon die pitztaler und ötztaler alpen sowie die ortlergruppe zu erkennen. die fernsicht meint es gut mit uns und lässt uns sogar die zugspitze erkennen. natürlich wird das gipfelglück in zahlreichen fotos dokumentiert. jens besteht darauf, dass wir uns der vollständigkeit halber im gipfelbuch eintragen. wenn er meint…

der schmale weg führt uns mit tollen blicken auf dem grad zum wannejöchle (2497m).


auf dem sattel (dort wo es so unerträglich nach betzenscheisse stinkt) beginnen wir unseren abstieg. in kleinen kehren geht es mehr oder minder steil hinab. nach nicht mal einer stunde erreichen wir auf 1960 die krügerhütte auf der galflunalm.


die letzten meter vor der hütte laufen wir durch sumpfartiges gelände über einen angelegten pfad aus holzpanelen. auf der hygenisch nicht unbedingt einwandfreien toilette der sehr ursprünglichen hütte, versuche ich die ballast des frühstückes abzuwerfen. erschwert wird mir das ganze dadurch, dass ich quasi rücken an rücken (nur durch die mauer und einem offenen kippfenster getrennt!) zu brotzeit machenden wanderern sitze…

wir steigen weitere 1,5 stunden über satte almwiesen und dichte bergwälder ab bis wir die oberen ausläufer des ortes „wenns“ erreichen.


siggi meint es gut mit uns und bestellt das sammeltaxi hierher. er erspart uns damit weitere höhenmeter durch dörfliches gebiet bis zum talgrund. die zeit bis zum taxi nutzen wir mit siesta in der sonne, dem pflegen der zerschundenen füsse und dem trocknen unserer verschwitzten klamotten.

(der rest von gabis füssen)

es geht das gerücht um, dass die fahrt mit dem taxi das gefährlichste überhaupt am e5 sei, denn der mercedes-kastenwagen sei extrem „gepimped“ und der fahrer kenne keine angst.

und tatsächlich überholt das proppenvolle taxi auf den knapp 30 km alles und jeden. zügig und entschlossen chauffiert der fahrer uns einhändig (er telefoniert permanent!) mit einer durchschnittsgeschwindigkeit von 140km/h über die landstrasse des pitztals. bei manchem überholvorgang geht ein leises aber allzeit respektvolles raunen durch das taxi. nur fliegen ist schöner! gegen viertel vor zwei erreichen wir dann erlecihtert und unversehrt die materialseilbahn zur braunschweiger hütte. wir verladen unsere rucksäcke, packen den tagesrucksack und nehmen vor dem auftsieg noch im gletscherstüberl unser mittagessen. eigentlich will ich nur eine kleinigkeit und bestelle kaiserschmarrn und buttermilch. die gebrachte portion würde ganze dörfer in der dritten welt satt machen. ebenso üppig ist der sehr offenherzig zur schau gestellte ausschnitt der bedienung, der sich wunderbar in die opulente bergwelt einreiht.

nach der Mittagspause geht es nochmals ans eingemachte. vor uns liegen 850 hm anstrengender aufstieg zur braunschweiger hütte. parallel zum reißenden gletscherbach (der pitze) gehen wir über glatt geschliffenen felsen schnurstracks auf das ohrenbetäubende getöse der großen wasserfallkaskade.


ab hier wird es dann richtig alpin. der schmale steig fordert uns immer wieder mit kleinen klettereinlagen heraus und würde durchaus auch als einfacher ungesicherter klettersteig (kategorie a,b) durchgehen. das ist bisher das anspruchvollste stück, macht aber riesig spaß.


immer wieder gucken wir in das imposante tal zurück.


leider kann man hieran die folgen der globalen erwärmung und den dadurch verursachten rückgang der gletscherzunge nur allzu gut erkennen. mitte des 19. jahrhunderts reichte der mittelbergferner bis auf wenige meter an den ort mittelberg (1795m) heran. heutzutage muß man weit über 2000m aufsteigen um das ende der zunge zu sehen.


unser weg führt uns weiter steil nach oben durch das tolle panorama der ötztaler alpen mit den knapp 250 (!) dreitausendern. mit großem hallo begegnen wir einer gemse, die sofort reißaus nimmt. das letzte drittel des weges zieht sich nach dem langen tag nochmals elendlich. unsere gruppe wird weit auseinander gezogen. gegen 17:00 uhr erreiche ich nach knapp 135 minuten aufstieg schließlich die wunderschön in einem kessel auf 2758m gelegene braunschweiger hütte.


auf der hütte herrscht hochbetrieb. es sind auch einige alpenvereinsfortbildungsgruppen da, die von pferdeschwanzausbildern mit zehnkämpferfigur angeleitet werden. beeindruckt schauen wir den eiskletterern zu, die sich in einiger entfernung mittels pickeln vertikal fortbewegen.

(hüttenpanorama ohne eiskletterer)

uns wird ein zehner-matratzen-lager zugewiesen. wolfgang schläft gottseidank nicht direkt neben mir. nach dem anstrengenden aufstieg gibt es heute leider nur katzenwäsche, denn die dusche ist kälter als kalt. das deftige abendessen (ein riesiges omelette) schmeckt prima. und ich muss den biomüll für die leckeren giftgrünen spinatreste des tisches spielen. das wetter schlägt gegen abend um. dichte wolken ziehen auf und es beginnt zu regnen. ich bekomme kopfschmerzen, kann aber nicht sagen, ob das vom wetter oder der höhe kommt. kurz nach neun steige ich ziehmlich groggy in meinen schlafsack.

(das sind nur falten in der decke! keine erektion!)

in der gaststube direkt unter mir herrscht mittlerweile ausgelassene, volksfeststimmung. ich versiegele meinen gehörgang mit oropax und schlafe kurz darauf ein. wie ich morgen erfahren werde, wetteiferten einige hardecore-kletterer feuchtfröhlich beim tisch-bouldern. hierzu muss man ohne bodenberührung einen tisch einmal kletternd umrunden.



freitag, der 17.07.09:
von der braunschweiger hütte (2758m) über das pitztaler jöchl (2996m) nach vent (1896m) und zur martin-busch-hütte (2501m)

die kopfschmerzen sind auch am nächsten früh noch da. außerdem fühle ich mich schlapp. das hat wohl wirklich etwas mit der ungewohnten höhe zu tun. nach frühstück und lagebesprechung gehen wir um viertel vor sieben los. es geht zunächst durch den schattigen kessel über schnee und geröll bevor sich der weg in steilen kehren zum pitztaler jöchl empor zieht. das aufsteigen fällt mir – wohl infolge meiner kleinen höhenkrankheit – extrem schwer. ich eiere durch mit ketten gesicherten ausgesetzten passagen und bin dann - für mich untypisch – fast außer atem, als ich oben ankomme.


der höhenmesser von jens teilt uns mit, dass wir mittlerweile über 3000m angekommen sind.


unter uns liegt der karlesferner. im südwesten können wir den zweithöchsten berg tirols, die wildspitze mit 3768m, ausmachen.

der blick auf die andere seite ist jedoch ernüchternd. der verbaute rettenbachferner des sommerskigebiets sölden mit seinen skiliften, den zahlreichen betonstützen, dem flutlicht, den schneekanonen, dem gletscherstadion und dem großparkplatz gibt sich gerade jetzt außerhalb der saison deutlich als umweltzerstörender schandfleck zu erkennen.

(mein appetit auf skifahren ist damit erstmal wieder gestillt...)

hier verlassen wir den offiziellen e5 und laufen den rest unserer alpenüberquerung auf einer alternativen route. der weg hinunter bis zur bushaltestelle am restaurant rettenbachgletscher hat es wahrlich in sich. zunächst müssen wir über eine reihe verschneiter felsquader klettern. mit dem schweren rucksack am rücken ist das streckenweise ganz schön tricky und geht mir heute weissgott nicht leicht von der hand. direkt danach müssen auf einem permanten schneefeld den hangabwärts. belustigt schaue ich mir die verschiedenen techniken des schneeabwärtsgehens an. sie reichen von siggis geübten bergstiefelabfahren bis hin zu unkoordnierten schneedauerlauf.

(ohne bergführer kann man bei schlechtem wetter hier richtig üble orientierungsprobleme bekommen)

um kurz nach halb neun entern wir den ersten postbus, der uns durch europas höchstgelegensten autotunnel (dem rosi-mittermaier-tunnel) in einer zehnminütigen fahrt zur endhaltestelle tiefenbachferner (2793m) bringt. wir schultern unsere rucksäcke, um die knapp 900 hm abstieg auf dem weg, der laut wanderführer das prädikat „panoramaweg“ uneingeschränkt verdienen soll, anzugehen. das wetter spielt aber leider nicht mit. wir stapfen durch dunkelgrau. die tiefblicke in die stubaier alpen und das östliche ötztal sind tatsächlich beindruckend. die gerölligen berge allerdings erinnern eher schutthalten und sind wenig ansehnlich. so ist das eben mit vorschußlorbeeren…

mir ist vor allem nach wie vor saukalt. und das, obwohl ich mit handschuhen, sturmtuch über nase und ohren und festgezurrter schildkrötenmütze laufe.

(siggi erinnert mich spöttisch an das vermummungsverbot, das seines wissens nach auch hier in österrreich gelten muesste…)

die erkältung der oft hinter mir laufenden gabi ist auch schlimmer geworden. sie hustet unentwegt krampfartig. ihr geht es augenscheinlich richtig dreckig. sie kämpft sich tapfer weiter voran, muss aber bald den vernünftigen entschluss fassen, dass sie in vent abbrechen wird

der gleichförmige abstieg zieht sich extrem in die länge. er führt im ständigen auf und ab an bunt angesprühten schafen vorbei immer am hang entlang. wir passieren zahlreiche bäche und stege. nach etwas mehr als einer stunde machen wir auf 2658m am weißkarsee rast. kurz danach beginnt es zu allem überfluss auch noch zu regnen. heute ist wirklich nicht mein tag - ich werde immer quengeliger. infolge meines reduzierten allgemeinzustandes liebäugle ich tatsächlich auch kurz mit dem gedanken, abzubrechen und gabi mit dem bus vorzeitig nach meran zu begleiten. nach zwei weiteren stunden abstieg erreichen wir gegen mittag dann endlich das selbtsernannte bergsteigerdorf vent, das aber streng genommen ein stadtteil von sölden ist.


wir nehmen unser mittagessen in einem sehr vornehmen landgasthof mit livreerten kellnern. wir lagern unsere komplett durchnässten klamotten und rucksäcke im billardzimmer. von dort werden die rucksäcke später mit dem jeep auf die martin-busch-hütte gebracht. mit unseren völlig verschlammten bergschuhen und teilweise nur in übel riechenden unterhemden goutieren wir unser mittagessen. mangels auswahl esse ich mal wieder ein omelette. siggi telefoniert mit der alpinschule, um für gabi die busfahrzeiten zu erfragen. plötzlich wird werner panisch. er ist nicht völlig schwindelfrei. die vielen tiefblicke heute waren wohl zu viel für ihn. da er anfang des jahres herzprobleme hatte, will er auf nummer sicher gehen und wird auch abbrechen. um sich offenbar selbst zu beruhigen beteuert er immer wieder, dass dies das beste sei. wir sollen ihm das nicht krumm nehmen. er wird gabi nach meran begleiten. die beiden haben eine ewige busodyssee über das timmelsjoch inklusive dreimal umstiegen und einer fahrzeit von über sechs stunden vor sich.

während unseres mittagessen betreten einige volkstümlich gewandete und begamsbartete mitglieder des örtlichen schützen- und trachtenvereins den gasthof. davor hat sich mittlerweile eine kleine menschenmenge versammelt. anlässlich des 100jährigen bestehens des brandenburger haus (= höchstgelegenste schutzhütte des dav auf 3277m) wird eine kleine steife feierlichkeit mit einschlägigen honoratioren abgehalten. ein sprecher bedauert sehr, dass der angekündigte ministerpräsident brandenburgs doch noch kurzfristig abgesagen musste. wenig begeisterung bei dem überwiegend grauhaarigen publikum erntet der sprecher, als er nur sehr flüchtig auf die zweielhafte bedeutung der hütte während der nazizeit eingeht.


uns ist diese feier jedoch wurscht! nachdem mittlerweile die sonne wieder scheint und auch meine kopfschmerzen nahezu verflogen sind, entschliesse ich mich, weiterzulaufen. wir setzen gabi und werner in den bus nach meran und gehen gegen 14:00 uhr die rund 600 hm anstieg an. der weg folgt einem breiten gemächlich ansteigenden almfahrweg und ist angenehm zu laufen.


nach knapp zwei stunden bzw. 9km erreichen wir die martin-busch-hütte auf 2501m. im zweiten weltkrieg hiess diese hütte übrigens „hermann-göring-haus“. göring wollte sich nämlich eigentlich die hütte als feudale jagdresidenz ausbauen lassen. aber dazu kam es gottseidank ja nicht…


(wenn das der hermann wüsste...)

ohne gabi und werner sind wir nur noch zu siebt, bekommen aber trotzdem ein zehnerzimmer zugewiesen. ich teile mir ein doppelbett mit jürgen und darf wieder unten liegen. unserem zimmer werden außerdem drei rentner (leander und co) weit jenseits der 70 zugeteilt. sie pochen auf eine angebliche reservierung des unteren dreierbetts und werden wolfgang gegenüber fast handgreiflich.

(die "senil lounge" für unsere starrköpfigen rentner)

die hütte ist für ihre lukullischen genüsse bekannt. als abendessen gibt es zwei scheiben deftigen schweinebraten mit salzkartoffeln und krautsalat. es scheint wohl wirklich sehr gut zu schmecken.

(dem schmatzen und mmmhs nach zu folge scheint das tote schwein zu schmecken...)

mein vegetarisches alternativessen ist allerdings mal wieder ein fieses omelette. genauer gesagt: mein drittes riesiges, vor fett triefendes omelette innerhalb von 24 stunden. wenn das so weitergeht, werde ich bald reines cholesterin kotzen oder aber ins guinessbuch der rekorde eingetragen.

die anderen stellen immer wieder begeistert fest, dass die gaststube dieser hütte die urigste überhaupt bisher sei. ich finde sie nur voll, laut und stickig. entgegen meiner sonstigen gewohnheiten bleibe ich heute alkoholabstinent und halte mich an pfefferminztee. die mitglieder der hüttenfamilie haben offenbar alle einen clown gefrühstückt und veralbern mich für meine abstinenzen. das wetter hat auch schon wieder umgeschlagen. gerüchte von üblen kälteeinbrüchen am morgigen tag machen die runde. siggi wird immer wieder von anderen gruppen nach seinem rat befragt. seine lakonische antwort ist: „mir schaun morgen a mal, dann sehma scho und entscheiden dann…“


(süüüß! natürlich stossen wir hier auch wieder auf das frisch vermählte paar, das den e5 zusammen mit drei anderen pärchen als hochzeitsreise geht)

um neun uhr liege ich wieder als zimmererster im bett. ich möchte mich heute lieber schonen, schlafe bald ein und bekomme nur noch am rande mit, wie die anderen zur hüttenruhe gegen zehn ins bett steigen.


samstag, der 18.07.09:
von der martin-busch-hütte (2501m) über den similaun (3019) zum vernagt-stausee (1850m) und mit dem taxi weiter nach meran (1171m)

am nächsten morgen wache ich das erste mal gegen fünf uhr auf. die kopfschmerzen sind weg, ich traue meinen augen aber nicht. da draußen schneit es richtig kräftig! es hat sich sogar schon eine geschlossene schneedecke gebildet. laut wanderführer wäre der similaun mit 3019m der höchste punkt der alpenüberquerung. ich bin mir sicher, dass wir den aufstieg bei dieser witterung vergessen können und lege mich wieder ab. umso erstaunter bin ich, als siggi dann beim frühstück überhaupt keine anstalten macht, die tour abzubrechen. dauergrinsend ignoriert er den immer heftiger werdenden schneefall. wir werden tatsächlich aufsteigen! damit hätte wirklich keiner von uns gerechnet! und so sind wir baff und wissen nicht so recht, was wir davon halten sollen. aber wenigstens habe ich die gamaschen nicht völlig umsonst mitgeschleppt.



die anderen bergführerlosen wandergruppen orientieren sich ausschließlich an siggi. sie fragen kleinlaut, ob sie uns hinterher laufen dürfen. siggi meint: „ich kann das nicht verbieten, verantwortung übernehme ich aber keine“.

und so macht sich ein lustig bunter und vermummter schneeexpeditions-gaudiwurm bestehend aus ca. 25-30 wanderern gegen viertel vor acht auf den weg und stapfen durch den immer höher werdenden neuschnee.


ich frage siggi, woran er sich überhaupt orientiere. die wegmarkierungen sind ja alle zugeschneit. ein gps oder einen kompass hat er erst gar nicht dabei! er gehe hauptsächlich nach gefühl, der groben richtung und den zahlreichen steinmännchen. immer dann, wenn ich denke „jetzt weiß er wirklich nicht mehr, wo wir sind!“ wischt er schnee von einem fels und legt damit eine verschneite wegmarkierung frei. und das, obwohl er diesen weg erst zweimal gelaufen ist. respekt! ohne ihn hätten wir alle diese tour orientierungslos abbrechen müssen. immer wieder müssen wir schmierig-rutschige holzbalken über gebirgsbäche passieren. siggi räumt und hackt uns mit seinem pickel den weg berserkergleich frei. natürlich achtet er darauf, dass der komplette wurm heikle stellen heil passiert und greift immer wieder helfend ein.

(da grinst er, der siggi...)

was im wanderführer als satte almwiesen mit tollen blicken beschrieben ist, ist heute eine diffuse grau-weiße suppe. schade! nach einer kleinen eingewöhnungszeit mit schneegerechter umstellung der fußbelastungen macht das hochgebirgsschneewandern trotzdem richtig spaß. je höher wir kommen, desto schlimmer wird der wind und das schneegestöber. immer mehr gewinne ich den eindruck zusammen mit einem schneeblinden reinhold messner auf extremtour zu sein. unser weg wird steiler als er auf die erst kürzlich freigeschmolzene seitenmoräne des niederjochferners führt. leider kann man auch hieran deutlich den gletscherrückgang infolge der globalen erwärmung erkennen.

tatsächlich ertappen wir siggi dann doch bei einer kurzen orientierungslosigkeit. aber schnell hat er die lage wieder im griff. als wir ca. 150m quer über den gletscher müssen, wird mir mulmig. siggi fordert uns dazu auf, dicht beieinander zu laufen, um so im bedarfsfall eingreifen zu können. laut wanderführer hat es hier aber nur ganz kleine, ungefährliche gletscherspalten…

das letzte stück hoch zur simlaunhütte zehrt nochmals kräftig an unserer kondition. der vor mir laufende jürgen wird immer langsamer. ich befürchte schon, dass wir ihn bald als steifgefrorenen zweiten ötzi zurücklassen müssen.

(jürgen is not amused any longer)

als wir kurz vor der hütte die österreichisch-italienische landesgrenze passieren, hat der wind fast schon orkanartige ausmaße erreicht. wir sind heilfroh, gegen elf die hütte endlich zu erreichen. im vorraum der hütte gibt es einen riesenventilator mit heizung zum trocknen unserer patschnassen klamotten. wir machen brotzeit während der wind immer lauter um die hütte pfeift. unsere honeymoonler singen die ganze zeit 36 grad von 2raumwohnung. das lied wird mich als ohrwurm den ganzen winterlichen abstieg begleiten...



anekdote am rande: unserer gruppe hat sich heute auch der vater, der mit seinem sohn allein die alpenüberquerung macht, angeschlossen. sein sohn ist gestern noch entnervt zur simlaunhütte aufgestiegen, weil ihm das abendliche hüttenleben zu langweilig wurde. er hatte mit seinem vater ausgemacht, ihn heute auf der simlaunhütte zu treffen. aufgrund der wetterlage hat er jedoch nicht damit gerechnet, dass sein vater heute wirklich aufsteigen würde. er ist daher sehr zeitig zur martin-busch-hütte abgestiegen. die kommunikation mittels handy hat wegen funklöcher nicht funktioniert. und so sitzt nun der vater im schneegestöber in der similaun und wartet unruhig die weitere entwicklung ab. und tatsächlich erleben auch wir noch die rückkehr des verlorenen sohnes. er hat bei diesen schlechten verhältnissen den abstieg und wiederaufstieg in nur etwas mehr als vier stunden geschafft. was da alles hätte passieren können…

nur etwa eineinhalb stunden und weitere 200 hm aufstieg von der simalaunhütte entfernt, fand ein nürnberger ehepaar im september 1991 übrigens den ältesten dokumentierten alpenüberquerer, den ötzi (www.iceman.it).

(mann! mann! mann! das war knapp! beinahe hätte jürgen auch so ausgesehen!)

gegen halb zwölf meint siggi, dass wir jetzt noch eine viertel stunde auf wetterbesserung warten. sollte es nicht besser werden, laufen wir trotzdem los. das erste stück nach der simalaun soll ein steiler, ausgesetzter felsiger steig sein. das kann bei dem neuschnee ja ein spaß werden! mir ist wirklich bang, als ich hinter siggi den rutschigen steig hinuntereiere. an manchen stellen möchte ich mir lieber gar nicht ausmalen, welche folgen hier ein lapidares wegrutschen haben könnte. unbedingte konzentration und behutsamkeit sind hier angesagt. nach ca. 20 minuten ist das schlimmste stück geschafft. der weg führt nun in deutlichen serpentinen gleichmäßig hinab. der wind bleibt furchtbar. er nadelt uns die schneeflocken schmerzhaft ins gesicht und beeinträchtigt die sicht ungemein. bei einer kleinen unachtsamkeit zieht es mir brutal die beine weg. ich falle auf ellenbogen und die seite. im ersten moment bleibt vor schmerz die luft weg. erst später merke ich, dass ich mir bei dieser aktion den ärmel meiner jacke aufgerissen habe.

unser wurm zieht sich infolge des stark unterschiedlichen niveaus ganz schön auseinander. siggi lässt uns in einer hausruine windgeschützt auf die anderen warten. wolfgang scheitert kläglich bei dem versuch gegen den blizzard zu pinkeln.

(tapfere schneemänner - jens, erich, wolfgang2, ich, karlheinz, wolfgang1, jürgen und siggi)

später gesteht mir siggi, dass ihm bei diesem abstieg mit den vielen leuten auch nicht wohl war. teilweise bezweifelte er sogar, ob seine entscheidung bei diesen verhältnissen zu gehen wirklich die richtige war.

uns kommt tatsächlich eine aufsteigende italienische gruppe entgegen. wir beneiden sie nicht dafür. eineinhalb stunden nach der simlaun geht der schnee langsam in regen über und die schneedecke lichtet sich.


der fluffige neuschnee war mir lieber, als der zähe lehmige und rutschige matsch, durch den wir jetzt stapfen müssen. bald können wir den angeblich smaraggrünen schimmernden lago di vernago ausmachen, der in dem heutigen licht aber eher dunkeltürkis daher kommt.

gegen viertel vor zwei erreichen wir unser finales ziel, den tisenhof auf 1814m.


das ist das offizielle ende unserer alpenüberquerung. natürlich werden als andenken obligatorische e5-bezwinger-gruppenfotos gemacht.


die kleine gaststube des schönen tisenhofs gehört unserem wanderwurm. die anderen bedanken sich gerade mal knapp bei siggi. sie geben ihn nicht mal einen aus. so viel zum thema dankbarkeit. während wir auf unsere sammeltaxis warten, gönnen wir uns das eine oder andere bezwingerseidla und/oder schnapserl.


das abenteur ist jetzt offiziell vorbei! ein hauch von wehmut hängt daher in der luft. heute war definitiv unserer aufregendster wandertag. im nachhinein bin ich froh, dass wir ihn bei diesen verhältnissen gegangen sind. halbwegs heil und eine erfahrung reicher. alleine hätte ich mir das sicherlich nicht zugetraut.

unser sammeltaxi wird von einem uralten spaßvogel gefahren. er fährt sehr bedacht und wir unzählige male überholt. er probiert, uns mit schlüpfrigen alpenrammler-kalauer und zünftiger florian-silbereisen-mucke von kassette bei laune zu halten. er gibt es aber bald auf, als er merkt, dass wirklich niemand darauf anspringt. wir fahren vom schnalstal in den apfelbaumreichen vinschgau und erreichen gegen nachmittag unser hotel in meran. es kommt zu einem wiedersehen mit gabi und werner, die hier bereits eine nacht verbracht haben. gabi geht es wieder halbwegs gut.

wieder kommt mir unser hotelzimmer wie purer luxus vor. mein gestank stört mich mittlerweile schon selber und ich geniesse eine lange heisse dusche. jürgen stellt fest, dass wir nur eine bettdecke haben. den lasziven unterton bilde ich mir bestimmt nur ein. ich ziehe es aber trotzdem vor, in meinem schlafsack zu schlafen und überlasse ihm freiwillig die bettdecke.

nach dem duschen machen wir bis zum abendessen noch einen kurzen spaziergang in die stadt. meran ist ein nettes und vor allem sauberes städtchen mit zahlreichen kunstobjekten, sissi-kurpromenade und typischen malerischen gässchen. es ist die zweitgrößte stadt südtirols.

(kitschige hecken-hotte-hüs an der sissi-promenade)

uns fallen zahlreiche freakig aussehenden einheimische auf, als wir in einem künstlercafe ein bier trinken.

nach dem abendessen bedanken sich unsere ältesten (die beiden wolfgangs) im namen der gruppe bei siggi und überreichen ihm unser gesammeltes.


natürlich tauschen wir unsere adressen aus. wir lassen unseren letzten abend in der hotelbar ausklingen.


erstaunlich, wie viele gäste hier nach rande der gesellschaft (ganzkörpertätowierungen, fehlende schneidezähne, daueralkoholisiert) aussehen. das passt irgendwie gar nicht zum rest des hotels. vor einem bulldog-artigen 200kg italiener mit extrem tiefer stimme und riesenhund hab ich richtig angst. wie abgemacht, trinken jürgen und ich mit gabi diverse „aperol-spritz“. die anderen halten uns jetzt wohl endgültig für ein schwufi-paar. da wir am nächsten morgen schon um kurz nach sechs frühstücken, gehe ich gegen viertel vor elf angedüdelt ins bett.


sonntag, der 19.07.09:
busrückfahrt von meran nach oberstdorf

das frühstück um sechs ist mir eindeutig zu bald. um kurz nach sieben sitzen wir dann auch schon in unserem komfortreisebus zurück nach oberstdorf.


der bus ist verhältnismäßig leer. jeder hat einen zweiersitz für sich. ich mache es mir bequem und döse immer wieder kurz ein. unser busfahrer ist sehr nett und kompetent.


er erklärt uns sämtliche berggruppen und hat dazu auch die eine oder andere anekdote parat. unsere rückfahrt führt uns über den reschenpass und die fernpaßbundestrasse nach oberstdorf.

(...und es waren keine religiösen fanatiker, die diese kirche geflutet haben!)

mit einer kurzen pinkelpause und einem kleinen stück zähfluss am fernpass brauchen wir für die knapp 260 km etwas mehr als dreieinhalb stunden. gegen viertel vor zwölf erreichen wir die alpinschule in oberstdorf. wir erhalten alle unser e5-panoramaposter. unsere einzige dame erhält eine rose.

die zeit des abschieds ist gekommen. der fällt dann eher sachlich wie emotional aus. man merkt deulich, dass jeder schnellstmöglich seinen mehr oder minder langen heimweg antreten will.

jürgen und ich kommen sehr gut durch. wir haben aus dem fehler unserer hinfahrt gelernt und nehmen jetzt auch die richtige autobahn. als ich um kurz nach drei meine haustüre aufsperre ist das abentuer e5 wohl endgültig zu ende…


epilog:
das gehen des e5 war eine tolle erfahrung, die ich wirklich uneingeschränkt jedem halbwegs fitten naturliebhaber empfehlen kann.

ich habe mich zwischendurch immer wieder gefragt, ob eine geführte wandergruppe wirklich meine favorisierte reiseform ist. meine antwort ist ein eindeutiges „jein“. wie überall gibt es auch hier für alles ein für und wider.

mit unserem bergführer hatten wir zweifelsohne großes glück. siggi ist wirklich ein sehr kompetenter und vor allem sympathischer kerl. es hat großen spaß gemacht, sich von ihm führen zu lassen. bis auf die letzte etappe hätte ich mir den weg allerdings auch alleine zugetraut. doch gerade bei dieser letzten etappe hat sich gezeigt, welche kapriolen das wetter in den bergen schlagen kann. hier waren wir wirklich auf eine professionellen führung angewiesen.

das hauptargument, das im falle des e5 für eine geführte wandergruppe spricht, ist, dass man sich um keinerlei organisatorische dinge kümmern muß. es ist also sehr bequem. angefangen vom transport der rucksäcke mit der materialseilbahn bis hin zu den zwischentransfers und den hotels.

hier profitierten wir deutlich von den erfahrungen, ortskenntnissen und dem insiderwissen eines kommerziellen ansässigen anbieters. hätten wir uns beispielsweise selbst die transfers vor ort organisieren müssen, wäre es zeitlich manchmal ganz schön eng geworden. wir hatten zudem zwei hotels mit hervorragendem preis-leistungsverhältnis. auch bei den hütten wurden wir bevorzugt (art der reservierten zimmer und essensportionen!) behandelt. da macht es sich sicherlich bezahlt, dass die alpinschule oberstdorf in der saison bis zu drei gruppen pro woche durch die hütten schleußt.

bei dem laufen in der gruppe hat mich relativ bald genervt, dass man nie seine eigene geschwindigkeit laufen kann. alleine hätte ich viel öfters die tollen blicke ausgiebiger genossen, mir mehr zeit zum fotografieren genommen oder einfach dann pause gemacht, wenn ich sie für erforderlich gehalten hätte. in der gruppe ordnet man sich schnell einer gewissen dynamik unter. und da ich nicht immer hinterher hecheln wollte, verzichtete ich auf manchen lukrativen halt.

natürlich ist auch die zusammensetzung der gruppe sehr entscheidend. es ist vermessen zu denken, dass aus zufällig zusammengewürfelten gruppen nur langjährige freundschaften entstehen. bei uns war es sicherlich hinderlich, dass der koblenzer fünfer-block sich vorher schon gut kannte. ohne böse absicht hält man sich dann eher an bekanntem und öffnet sich nicht so weit. ich war ja auch froh, mit jürgen eine vorher bekannte vertrauensperson mit dabei zu haben. erst ab dem essen in zams an unserem dritten abend hatte ich den eindruck, dass wir uns langsam einander annähern. fränkisch ausgedrückt: die gruppe hat scho passt - sie hätte schlimmer, aber auch besser sein können. freundschaften sind keine daraus entstanden. ich gehe nicht davon aus, dass ich die anderen vorsätzlich wiedersehen werde.

von den erfahrungen meines jakobsweges hatte ich insgeheim schon die naive erwartung, ähnlich tief gehende bekanntschaften zu machen. ich war neugierig auf neue potentiell auf meiner wellenlänge liegende mitreisende. diese hehre erwartung ist enttäuscht worden. auf dem jakobsweg finden sich gleich tickende pilger irgendwie automatisch. es liegt an einem selber, was, wen, wie und wie viel man zulassen möchte. man hat die wahl. bei den geführten reisegruppen hingegen ist die zusammensetzung rein zufällig und man hat kein arschloch-veto-recht.

alles in allem überwiegen die vorteile, so dass ich die alpinschule-oberstdorf hierfür uneingeschränkt empfehlen kann.

und die alpenüberquerung hat es mir wieder bestätigt: trekking-reisen liegen mir defintiv!

ich brauche nur einen rucksack mit dem nötigsten auf dem rücken. ich kann mich am besten entspannen und zu mir finden, wenn ich in toller natur und kontemplativer ruhe einfach nur so da sitze und meditiere.

der e5 hat mir außerdem die tür zu vermeintlich größeren abenteuern aufgestossen. ich kann jetzt sicher sagen, dass ich mir mittelschwere bergwanderungen zutrauen kann. das everst-base-camp scheint dadurch auch nicht mehr unerreichbar…

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mehr fotos gibt es auf http://picasaweb.google.com/andrea.allstadt !!!
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Sonntag, 7. Juni 2009
heute vor zwei jahren...
...bin ich in santiago angekommen! feliz dia de santiago to cristina, nicole, tim und allen anderen begegnungen...


seit gestern sind übrigens "carmen"...


...und die "mini-maunz" (noch arbeitstitel!) bei uns eingezogen! wer hat einen guten namensvorschlag?


außerdem feiert die "haarmacherei" ihr einjähriges...herzlichen glückwunsch!

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Montag, 1. Juni 2009
camino days revisited
vorgestern traf ich meinen pilgerfreund SEDAT in regensburg.



er ist ein türke, der in zandvoort lebt und gerade über 3000 km (!) von amsterdam nach istanbul läuft. er dokumentiert seinen weg und möchte bald den "sultanstrail" von wien nach istanbul wiederbeleben.



er erstellt außerdem ein documentary für das türkische fernsehen, welches einmal pro woche für ca. 10 minuten über ihn und seinen weg berichtet. in dieser woche werde wohl auch ich zu sehen sein...



ich habe ihn einen tag begleitet und eine kleine reportage für seine internetsetseite (siehe Dag 36) geschrieben...

I could hardly believe Sedats email. He is about to walk more than 3000 kilometres from the Netherlands to Istanbul. That is more than walking the camino three times. Respect! And off course I wanted to see him again.

So I followed Sedats call and drove the 130 km to Edith`s home in Regensburg. I know Edith only fleeting, but she and her friend Roland are very kind. They immediately offered me to pick me up by car at the end of our today`s walk. Edith and me briefly talked about coming back from the camino to our everyday`s life and then we a started.

Sedat and me were very pleased about our reunion. He really looks like pilgrim and has even get the camino-seashell on his backpack. After a few metres the good old camino feeling was back again. Departing early to walk the whole day into a uncertain evening.

And so we walked through Regensburg to the “Donautalradweg” and afterwards with the Donau always to our left. More and more the landscape was getting less urban and more beautful. For me it felt really like leaving a big city (like Leon or Burgos) on the camino frances.

We agreed that the camino didn`t ended up in Finisterre. Actually it was the start of the real camino bringing the lessons learned to your allday`s life. For me that was sometimes very hard. I always have to remember me to those lessons. They are in me, but from time to time I have to sharpen my senses again.

We talked about our pilgrimfriends Nicole and Cristina. Both were getting married in the meantime. Since the camino I already saw the both for several times. As Cristina said: “When we mangaged it once, we will manage it always”. Unfortunately we didn`t manage this with Tim.

We also talked about beeing a Sufi. Sedat told me, that you don`t have change your belief. Every confession is able to become a sufi. You only have to open up yourself and the good things come to those who wait. Sedat lives this very convincing - always balanced -with enormous inner composure.

At noon we visited the “Walhalla” - a monumental hall of fame for famous germans like Martin Luther or Friedrich Schiller built by King Ludwig, the first.



BTW: Sedat, I was wrong the day before yesterday! King Ludwig the first was not the gay fairytale-king who built Schloss Neuschwanstein too. That was King Ludwig, the second. I`m sorry for that!

Sedat mentioned that there are two kinds of angels in the Walhalla. The well proportioned erotic angels to the left side and the non-erotic to the right.



I blamed myself with bad general knowledge (“I guess Gregor Mendel was a famous german composer!”). By the way Sedat is very interessted in a marble-statue of “Sedat, the first”. Who is able to fulfill his wish?

On our further way Sedat was phonecalled by Anna. I also met her for several times on the Camino. But we never had the chance to chat in details or exchange our adresses. At that time I was very sorry for this. And now Sedat gave me his mobil saying “It`s Anna! She wants to talk to you. She remembers you”. We talked and promised that we will now hold contact.

After approximately 23 km we came to the village “Bach” (the smallest wine-region in germany!), where we drank a “cafe con leche” in the “Weinstube”. We heartfully said good-bye. Sedat walked on about 4 km to the next village to get there his bed for today. I took the bus back to Regensburg, where Roland picked me up at the bus station. Later Roland taught me about callgraphy and showed me his atelier. Thank you Roland - that was very kind and interessting!

On my way back home I remembered Sedats words. “I`m not in a hurry!”. And so I drove very slowly listening to nice music and enjoying my contentment. This day sharpened my senses again!

Thank you for all, Sedat! I wish you all the best! Take care! Perhaps someday we will meet in Zandvoort!

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Donnerstag, 23. April 2009
an alle über den tod hinaus liebenden...
"...da ist ein fenster in meinen träumen,
in diesem fenster brennt ein licht.
da ist ein fenster in meinen träumen,
und dieses licht dort brennt für dich."



für dixie...
unserem netten kätzle...
am 12.04.09 den kampf verloren...
wir haben dich wie ein kind geliebt...
leider muß ich mich so von dir verabschieden...

"...wir werden uns wiedersehen
vielleicht nur um zu verstehen
dass das leben an sich
manche wunder verspricht
ob du's glaubst oder nicht,
ich vergesse dich nie."

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Freitag, 27. Februar 2009
weisser schnee, schwarzer roomster...
endlich! mein erster eigener leichenwagen.

oder in skodas worten:
"polarisierendes design"!



der abwrackprämie sei dank! voraussichtlicher liefertermin mitte april!

noch 44 arbeitstage bis zum nächsten längeren urlaub!

allerdings wegen kapitalbindung durch neuwagenkauf erstmal keine flugreisen. dafür wird der roomster camping-mäßig ausgebaut. europas strassen, wir kommen!

bis dahin muss ich von meinen zwei tagen skiurlaub zehren...









der himmel ist blau und der rest unseres lebens liegt vor uns!

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Montag, 24. November 2008
zurück aus der andalusischen sonne in den deutschen schnee...
toll wars wieder...
andalusien ist immer wieder eine reise wert...
ich hab viel mit meiner neuen fuji finepix s100fs herumexperimentiert.


am 10 km strand "la barrosa"


auf dem fährschiff vor "cadiz"


"guten tag, ich möchte gerne etwas einzahlen ;o)..."


sevilla, meine schöne, bei nacht


gipfelglück am "el aljibe" im parque natural "los arconocales"


gruselige witwen in "vejer de la frontera"


streitbare kunst in der "fundacion nmac" bei "tarifa"...ein alter wasserwerfer als "el fuente"


mein lieblingsfoto...schönes licht..schöne stimmung...schöner würfel...


wir sind diesmal ganz schön aufs pferd gekommen...


selbstredend waren wir auch wieder beim flamenco...diesmal in "sevilla" und "el puerto de santa maria"


addicted to andalusian sunsets

eine bescheidene bilderauswahl (gerade mal 293!) gibt es hier

ich hoffe für meinen nächsten beitrag brauche ich nicht wieder ein viertel jahr...

hasta la proxima!

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Sonntag, 7. September 2008
summer´s almost gone...
...aber alles halb so wild, weil thomas d nächsten freitag sein kennzeichen d an den start schickt.



Get On Board - Offizielles Video


und außerdem als kleine wartezeitverkürzung...

aufwach’n,
aufstehn,
anziehn,
abgehn
gas geb’n,
fernsehn,
extrem
mehr nehm’n
gib gas,
iss was,
trink was,
nimm das
hab spaß,
was soll das?
vollgas!

los!
tempo,
renn bloß,
endlos!
kennst die trends,
denn wenn schon,
denn schon
immer ran,
gleich ran,
non stop,
on top
komm rein,
online.
oh, nein!
und ob!
scheiß drauf,
pack aus,
reiß aus,
beiß drauf
gib an,
nicht auf!
licht an,
licht aus
immer mehr,
viel mehr,
gib’s mir,
gib’s her
mach’s leer,
mach weg,
den dreck!

sofort vollgas,
volle dosis
du kannst schlafen, wenn du tot bist.
wir erschaffen hier was großes,
du kannst’s machen,

du musst bloß mehr nehmen...
tu’s für mich
man kann mehr nehmen...
das ist gut für dich
man kann mehr nehmen...
du und ich
man kann mehr nehmen...
ein leben lang mehr nehmen!

lass lieg’n,
lass stehn,
viel flieg’n,
was sehn
weit gehn,
klein reden,
neid ernten,
hass säen,
abdrück’n,
abdräng’n,
abhäng’n,
abziehn
abmahn’,
platt mach’n,
absahn’
und gehn
betrüg’n,
belüg’n,
vermühn,
vermehrn,
bestech’n,
verführn
allüren,
affairen,
viel Feind,
viel Ehr’
keiner meint’s hier fair,
Keiner weiß,
wie schwer es hier her ist
und mehr ist mehr,
und na klar
is’ nur bares wahres
was war ist
egal,
bezahl es
und mach es
nochmal,
gib alles
mach’s passend!
lass es dir machen.
vergiss es!
verprass es,
das ist das krasseste,
was es gibt
nimm es mit,
nimmm es mit,
nimm mit

man kann mehr nehmen...
tu’s für mich
man kann mehr nehmen...
das ist gut für dich
man kann mehr nehmen...
du und ich
man kann mehr nehmen...
das ist gut für dich
man kann mehr nehmen...
man kann mehr nehmen...
ein leben lang mehr nehmen.

sofort vollgas,
volle dosis
du kannst schlafen, wenn du tot bist.
wir erschaffen hier was großes.
du kannst’s machen
du musst bloß mehr nehmen...
tu’s für mich
man kann mehr nehmen...
das ist gut für dich
man kann mehr nehmen...
du und ich
man kann mehr nehmen...
das ist gut für dich
man kann mehr nehmen...
tu’s für mich
man kann mehr nehmen...
das ist gut für dich
man kann mehr nehmen...
du und ich
man kann mehr nehmen...
ein leben lang mehr nehmen

man kann mehr nehmen...


y ademas...
ich habe letzte woche dos wochos costa de la luz im november gebucht...

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Samstag, 26. Juli 2008
merhaba istanbul!
istanbul -
stadt der gegensätze -
east 2 west -
asien und europa -
abgründig hässlich und atemberaubend schön -
geschichtsträchtig und hypermodern -
relaxed und hochenergetisch -
ekelig und lecker
arm und reich.
alles zugleich.

hektisch, musikalisch, laut, quirlig, hupend, anmutig, stinkend, unermüdlich...
zwischen mitleid und bewunderung...
einfach nur umwerfend...

alle bilder gibt es hier.


sonnenuntergang an der galatabrücke.


mein lieblingsplatz zum nargile rauchen.


MÜFTÜLÜGÜ gibt beim scrabble 53 punkte!


hagia sophia - ehemals größter sakralbau der welt - heute ein museum - leider under construction.


moscheen-interieur.


die blaue moschee. nur echt mit den sechs minaretten. zwei davon hier nicht im bild...


das muß kacheln! harem in nahaufnahme.


mein lieber herr derwisch! drehwurm bei traditioneller sufi-musik.


scharf! am ägyptischen gewürzbazar...


nochmals scharf! das schwarze meer von oben...


die moschee unter der alten bosporusbrücke.


die skyline von sultanahmet mit fischerbooten.


mountainbiken auf einer verkehrsberuhigten prinzeninsel. nach einer woche istanbuler verkehrschaos äußerst wohltuend...


ach du scheisse! für autos gesperrt, für kutschen nicht...am ende eines kutscherarbeitstages...


frechheit!
"hello sir! where are you from? do you like big cock?
very cheap! best price in town...",
frug mich doch tatsächlich eine tümmertranse in karaköy!

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Sonntag, 13. Juli 2008
die ereignisse überschlagen sich...und ich komme aus dem feiern nicht mehr heraus...
ich bin nicht schreibfaul, hatte einfach keine zeit...
hier die letzten sechs wochen in kürze...

ende mai feiere ich meinen 38. geburtstag.
ich lebe hoch...leicht angegraut...


anfang juni wird die "HAARMAKKEREI" eröffnet und brummt auch gleich ordentlich. so kann es weitergehen...


am 07.06.08 feiert meine santiago-ankunft einjähriges.
herzlichen glückwunsch!


mein arbeitgeber wird 100 jahre alt und lässt sich mit roadshow und vernissagen feiern.

seit 13.06.08 dudelt mein iPOD nur noch "VIVA LA VIDA"...
wieder ein tolles album!


am 14.06.08 gibt es eine pilgerhochzeit mit (ost-)deutschem plan


ich finde einen gitarrenlehrer, der mich geduldig und nachvollziehbar in die hohe kunst der flamencogitarre einweiht. olé!


anfang juli erblonde ich über nacht.
daniel meint, ich sehe aus wie ein golf gti-fahrer...

am 09.07.08 feiert andrea ihren 39. geburtstag mit spaghetti aus dem parmigiano-rad...ich liebe dich!


am 12.07.08 gibt es eine pilgerhochzeit mit italienischer scheiss-egal-haltung

hoch droben auf einer italienischen berghütte mit tollem seeblick
aber leider ohne matratzen ;o)...

meine beiden camino-mädels sind jetzt unter der haube. ich wünsche ihnen von ganzem herzen, dass ihre männer sie so glücklich machen, wie es verdienen...


zurück aus italien geht es für mich morgen mit dem flieger weiter nach istanbul. eine woche weltgeschichte, kultur und gammeln. leider alleine, da andrea als selbständige vor dem nächsten urlaub erstmal ordentlich buckeln muss. ich freu mich trotzdem auf die brückenüberquerung

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Donnerstag, 22. Mai 2008
violette hügel
das neue coldplay-video ist raus...das ist doch mal einen eintrag wert...



zündet aber nicht sofort...erinnert an beatles und queen...wurde das auf lanzarote gedreht?

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Donnerstag, 1. Mai 2008
hier gibt`s unsere andalusienbilder
http://picasaweb.google.com/andrea.allstadt/Andalusien

vorgeschmack?
















...und hier noch eine kleine einweisung in den flamenco...

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Samstag, 26. April 2008
flachbildschirmmonitore teilen die welt in gut und böse...
...auf welcher seite sitze ich?

zurück aus andalusien. auch im paradies kann es manchmal regen geben...im kopf geht es gleich mit dem kettcar weiter nach Sylt...
das macht díe jobbe erträglicher...

"...und all die guten, guten geschichten passieren immer auch nur denen, die sie erzählen können..."

"...für die einen sind es menschen mit augen, mund und ohren - für die anderen kostenfaktoren..."

"...ein tost auf das leben, das glück - nur ich, ich komm nicht mehr mit - mit dem leben, dem glück..."



"...und ich mag den gedanken, an etwas zu glauben - nur: ich bin nicht gläubig..."

"...weil das Kind, das gegangen ist, jetzt vor dem haus stehend, erkennt und vermisst, dass es kein kind mehr ist"

"...und opa skatet wieder - oma hat jetzt noch ein tattoo..."

"...das ist graceland, du bist hier tot oder jung..."



"sag zum abschied leise...FICK DICH!"

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Freitag, 4. April 2008
mein name ist urlaub!
geschafft! heute endlich letzter arbeitstag! ich bin wirklich richtig urlaubsreif und komme auf dem zahnfleisch daher. gerade mal viereinhalb monate seit TENERIFFA. aber das waren richtig knackige monate. mit viel arbeit, stress und verantwortung. und vor allem voller sorgen! beängstigend, wenn die phasen zwischen "randvoll" und "völlig leer" immer kürzer werden. aber auch kein wunder. kaum ein arbeitstag unter zehn stunden. ich muss mir meine kräfte besser einteilen...

genug gejammert...montag früh sitze ich bei einem cortado auf dem platz vor der kathedrale in meiner stadt - in SEVILLA!



die akkus werden zwei wochen mit andalusien voll gemacht. das müsste dann wieder einige zeit reichen.



"...gestern nacht lag ich noch lange wach
hab darueber nachgedacht
warum man das, was man am liebsten tut,
so selten einfach macht..."


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Freitag, 28. März 2008
prost, walter...
ein wochenende voller sonne und wärme liegt vor uns...

und dann hat mir walter schreifels auch noch ein ständchen gesungen...



was will man mehr?

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