Mittwoch, 16. Mai 2007
granon (14.05.07)
don madiaz, 21:17h
haben gestern nudeln mit tomaten-mais-sosse gekocht und uns dazu eine flasche rioja gegoennt. leider ist es nicht bei der flasche geblieben. mit f. und k. sind wir noch auf ein bier in die bar. hinterher haben wir dann nochmals eine flasche wein in der albergue nachgelegt. bin um 23:00 uhr ganz schoen breit in mein doppelzimmerbett gefallen und hab prima geschlafen.
heute morgen nehmen wir fuer 2 € ein micro-desayuno in der bar. um kurz nach 7 uhr kommt der erste stosstrupp aus dem 6 km entfernten najera. ruckzuck verbreitet sich die kunde, dass demnaechst 80 bettensuchende einfallen werden. wir lassen uns von der panik nicht verrueckt machen und gehen in unserem tempo los. "hace frio" ruft uns eine zahnluckige dorfalte hinterher. und recht hat sie: es ist heute saukalt. ich laufe die ganze etappe in voller montur (inkl. kopftuch ueber die ohren) und friere trotzdem noch.
bereits nach 3 stunden erreichen wir santo domingo del calzaba. das museum der kathedrale oeffnet gerade und wir gehen gleich rein. natuerlich gucken wir uns auch den wundergockel an. just in dem moment, in dem wir vor ihn treten, kraet der hahn achtmal. davor und danach schweigt er wieder. selbst als ganze reisegruppen an ihm vorbeige-schleusst werden gibt er keinen piep von sich. er kraete nur bei c. und mir. wenn das mal kein gutes omen ist. die legende sagt ja, dass man dann den weg nach santiago auf jeden fall schafft...wir entschliessen uns noch die 6 km bis zur naechsten albergue weiterzugehen.
granon ist ein kleines 20-haeuser-drof, dass von der landwirtschaft lebt. vor fast jeden haus parkt ein traktor. mann kann sich gut vorstellen, dass hier viele muetter und vaeter bruder und schwester sind. ich lasse mir den weg zur albergue erklaeren. erst denke ich, ich hoere nicht richtig: die pilger uebernachten in der kirche. zurueck- und weiterlaufen scheidet aber aus, da wir schon zu spaet fuer freie betten unterwegs sind..."das kann ja heiter werden", denke ich mir. doch dann werden wir warm und herzlich von einem alternativ und biblisch aussehenden hospitalero mit vollbart und grauer halbglatze empfangen.
er erklaert uns die spielregeln: es gibt keine betten -wir schlafen auf brauen ledermatten auf den fussboden. um 19:00 uhr kann man die pilgermesse besuchen. um 20:00 uhr kann ein gemeinsames abendessen eingenommen werden. um 21:15 uhr trifft man sich dann zum "last prayer of the day". er wird mir sogar extra etwas fleischloses kochen...das ganze kostet nix. er deutet auf die spendenbox. dort steht in mehreren sprachen "lasse hier, was du entbehren kannst; nimm dir was du brauchst". wenn mir mit ihm zufrieden sind, duerfen wir gerne mehr geben meint er schmunzelnd. ich bin sehr beeindruckt. smells like praktizierte naechstenliebe.
der hospitalero erweckt wirklich den eindruck, dass er mit ganzem herzen bei der sache ist. selbstlos traegt der hospitalero den ankommenden pilgerinnen die schlafsaecke zu ihren matten. eine ankommende pilgerin ist in einen platzregen geraten und ist klitschnass. mit einem strahlenden laecheln reicht er ihr ertsmal geistesgegenwaertig eine tasse kaffee. das ist erstmal wichtiger als die formalitaeten. so herzlich wurden wir bisher noch nie empfangen.
die unterkunft steht im krassen gegensatz zu der nagelneuen albergue von gestern. es ist das tradtionsreiche nebengebaeude der dorfkirche. reichlich unverputzter stein und holz dominieren die innenausstattung. es gibt sogar einen kamin, in dem knisterndes holz uns schon erwartet. es ist alt, aber urgemuetlich...da kann man die nicht ganz so tollen sanitaeren und die matten verschmerzen.
die herzlichkeit des hospitaleros uebertraegt sich auf die ankommenden pilger. bald sitzt gemeinsam man plaudernd vor dem kamin. direkt neben unserem schlafraum kommt man in das chorgestuehl der kirche. es ist bereits mit kerzen fuer den letzten prayer des tages geschmueckt.
ich werde bei allen gemeinsamen aktivitaeten gerne mitmachen und verstehe mich als teil eines gesamten...ich freue mich auf das abendessen und bin gespannt...
heute morgen nehmen wir fuer 2 € ein micro-desayuno in der bar. um kurz nach 7 uhr kommt der erste stosstrupp aus dem 6 km entfernten najera. ruckzuck verbreitet sich die kunde, dass demnaechst 80 bettensuchende einfallen werden. wir lassen uns von der panik nicht verrueckt machen und gehen in unserem tempo los. "hace frio" ruft uns eine zahnluckige dorfalte hinterher. und recht hat sie: es ist heute saukalt. ich laufe die ganze etappe in voller montur (inkl. kopftuch ueber die ohren) und friere trotzdem noch.
bereits nach 3 stunden erreichen wir santo domingo del calzaba. das museum der kathedrale oeffnet gerade und wir gehen gleich rein. natuerlich gucken wir uns auch den wundergockel an. just in dem moment, in dem wir vor ihn treten, kraet der hahn achtmal. davor und danach schweigt er wieder. selbst als ganze reisegruppen an ihm vorbeige-schleusst werden gibt er keinen piep von sich. er kraete nur bei c. und mir. wenn das mal kein gutes omen ist. die legende sagt ja, dass man dann den weg nach santiago auf jeden fall schafft...wir entschliessen uns noch die 6 km bis zur naechsten albergue weiterzugehen.

granon ist ein kleines 20-haeuser-drof, dass von der landwirtschaft lebt. vor fast jeden haus parkt ein traktor. mann kann sich gut vorstellen, dass hier viele muetter und vaeter bruder und schwester sind. ich lasse mir den weg zur albergue erklaeren. erst denke ich, ich hoere nicht richtig: die pilger uebernachten in der kirche. zurueck- und weiterlaufen scheidet aber aus, da wir schon zu spaet fuer freie betten unterwegs sind..."das kann ja heiter werden", denke ich mir. doch dann werden wir warm und herzlich von einem alternativ und biblisch aussehenden hospitalero mit vollbart und grauer halbglatze empfangen.
er erklaert uns die spielregeln: es gibt keine betten -wir schlafen auf brauen ledermatten auf den fussboden. um 19:00 uhr kann man die pilgermesse besuchen. um 20:00 uhr kann ein gemeinsames abendessen eingenommen werden. um 21:15 uhr trifft man sich dann zum "last prayer of the day". er wird mir sogar extra etwas fleischloses kochen...das ganze kostet nix. er deutet auf die spendenbox. dort steht in mehreren sprachen "lasse hier, was du entbehren kannst; nimm dir was du brauchst". wenn mir mit ihm zufrieden sind, duerfen wir gerne mehr geben meint er schmunzelnd. ich bin sehr beeindruckt. smells like praktizierte naechstenliebe.
der hospitalero erweckt wirklich den eindruck, dass er mit ganzem herzen bei der sache ist. selbstlos traegt der hospitalero den ankommenden pilgerinnen die schlafsaecke zu ihren matten. eine ankommende pilgerin ist in einen platzregen geraten und ist klitschnass. mit einem strahlenden laecheln reicht er ihr ertsmal geistesgegenwaertig eine tasse kaffee. das ist erstmal wichtiger als die formalitaeten. so herzlich wurden wir bisher noch nie empfangen.
die unterkunft steht im krassen gegensatz zu der nagelneuen albergue von gestern. es ist das tradtionsreiche nebengebaeude der dorfkirche. reichlich unverputzter stein und holz dominieren die innenausstattung. es gibt sogar einen kamin, in dem knisterndes holz uns schon erwartet. es ist alt, aber urgemuetlich...da kann man die nicht ganz so tollen sanitaeren und die matten verschmerzen.
die herzlichkeit des hospitaleros uebertraegt sich auf die ankommenden pilger. bald sitzt gemeinsam man plaudernd vor dem kamin. direkt neben unserem schlafraum kommt man in das chorgestuehl der kirche. es ist bereits mit kerzen fuer den letzten prayer des tages geschmueckt.
ich werde bei allen gemeinsamen aktivitaeten gerne mitmachen und verstehe mich als teil eines gesamten...ich freue mich auf das abendessen und bin gespannt...
... comment