Freitag, 11. Mai 2007
torres del rio
don madiaz, 21:31h
die ersten pilger fangen heute bereits um 5:00 uhr mit dem plastiktuetenkruschen an. ich bin gestern abend mit einigen pilgern bei san miguel und vino tinto versumpft. als ich um viertel vor zehn in meinen schlafsaal komme, bin ich der letzte. das licht ist bereits aus und alle schlafen.
gestern abend war auch wieder k. dabei. er ist ja wirklich sehr nett und hat mir auch schon einige nuetzliche denkanstoesse geben koennen...aber nach wie vor glaube ich, dass er mich fuer seine naechste freundin haelt...
ich verabrede mich daher fuer heute mit c. er ist ein garantiert nicht schwuler soz.paed. mitte 20 aus goettingen, der gerade sein diplom gemacht hat. ab juli wird er dann on the job gehen. c. ist eine lustige mischung aus punkrocker und bibelkreisorganisierer. er geht mein tempo und will sich beim laufen auch auspowern. passt fuer heute also wie arsch auf eimer...wir starten wegen den tuetenraschlern bereits um 6:45 uhr und gehen aeusserst zuegig. c. erinnert mich mit seinem leicht naiven idealismus an mich in diesem alter. auch ich hing in der theorie schon reichlich revolutionaeren idealen nach. fuer deren rigorose umsetzung war ich jedoch stets zu bequem und buergerlich. unsere gespraechsthemen sind mal wieder glauben, spriritualitaet, religion, beziehung zu uebersinnlichen wesen, die schoenheit der schoepfung aber auch frauen, sex, gier, liebe, triebhaftigkeit,...und noch vieles mehr. es ist ein sehr angenehmes gespraech und so merke ich gar nicht, wie die zeit vergeht.
kurz bevor wir unser heutiges ziel erreichen sehen wir die 54-jaehrige kletter-koreanerin am wegesrand sitzen. am vortag war ich sehr froh, dass ich sie nach einer anstrengenden stunde endlich abschuetteln konnte. auch heute schliesst sie sich uns wortlos und ungefragt an. ich weisse sie wenig spaeter darauf hin, dass wir uns gerade mitten in einer "very personal discussion" befinden und sie uns gerade stoert. sie laechelt nur bloed und guckt so erwartungsfroh wie ein dackel bei stoeckchenwurf. erst als ich nochmal vehementer meine einwaende vorbringe schliesst sie sich einem vorbeikommenden pilger an. sie ist laestig wie eine scheisshausfliege...meine lektion: man muss sofort direkt und hoeflich seinen willen artikulieren, um so klare verhaeltnisse zu schaffen. von falscher hoeflichkeit hat niemand etwas...
nach 6,5 stunden und knapp 30 km erreichen wir das bezaubernd schoene kleine doerfchen "torres del rio". es wirkt wie eine filmkulisse aus einem italo-western. hinter der naechsten ecke koennte clint eastwood lauern. wir checken in eine huebsche private albergue ein. als das hautpfeld eine stunde spaeter ankommt, entbrennt ein kampf um die betten. schnell schlaegt die stimmung um und die sehr nette mujer de la casa wird von erschoepften, bettenlosen pilgern beschimpft. komischerweise haben aus unerfindlichen gruenden nur zwei der drei algbergues geoeffnet. schliesslich muessen 20-25 pilger am ueberdachten kirchenvorplatz schlafen. das pilgern entwickelt sich langsam zum wettlauf...der pilgerfunk weiss, dass heute wieder eine unmenge pilger in roncesvalles angekommen ist. wir haben jetzt wohl drei bis vier tagesetappen vorsprung. wir erreichen morgen logrono, die hauptstadt der weinanbaugegend la rioja. dort sollte es keine bettenprobleme geben. nach einer woche 8 - 16 betten-unterkuenfte freue ich mich morgen auf etwas privatssphaere. ich werde mir ein hotelzimmer nehmen.
highlight des tages: die bezaubernde dorf-tienda - ein liebevoll gefuehrter, in ein wohnhaus integrierter tante-emma-laden. neben dem verkaufsraum laeuft der fernseher in der kueche. spanische herzlich- und betriebsamkeit...ich erledige ohne verstaendigungsprobleme meinen kleinen einkauf. da uns die atmosphaere gefaellt, goennen wir uns vor ort mehrere eisgekuehlte san miguel...
gestern abend war auch wieder k. dabei. er ist ja wirklich sehr nett und hat mir auch schon einige nuetzliche denkanstoesse geben koennen...aber nach wie vor glaube ich, dass er mich fuer seine naechste freundin haelt...
ich verabrede mich daher fuer heute mit c. er ist ein garantiert nicht schwuler soz.paed. mitte 20 aus goettingen, der gerade sein diplom gemacht hat. ab juli wird er dann on the job gehen. c. ist eine lustige mischung aus punkrocker und bibelkreisorganisierer. er geht mein tempo und will sich beim laufen auch auspowern. passt fuer heute also wie arsch auf eimer...wir starten wegen den tuetenraschlern bereits um 6:45 uhr und gehen aeusserst zuegig. c. erinnert mich mit seinem leicht naiven idealismus an mich in diesem alter. auch ich hing in der theorie schon reichlich revolutionaeren idealen nach. fuer deren rigorose umsetzung war ich jedoch stets zu bequem und buergerlich. unsere gespraechsthemen sind mal wieder glauben, spriritualitaet, religion, beziehung zu uebersinnlichen wesen, die schoenheit der schoepfung aber auch frauen, sex, gier, liebe, triebhaftigkeit,...und noch vieles mehr. es ist ein sehr angenehmes gespraech und so merke ich gar nicht, wie die zeit vergeht.
kurz bevor wir unser heutiges ziel erreichen sehen wir die 54-jaehrige kletter-koreanerin am wegesrand sitzen. am vortag war ich sehr froh, dass ich sie nach einer anstrengenden stunde endlich abschuetteln konnte. auch heute schliesst sie sich uns wortlos und ungefragt an. ich weisse sie wenig spaeter darauf hin, dass wir uns gerade mitten in einer "very personal discussion" befinden und sie uns gerade stoert. sie laechelt nur bloed und guckt so erwartungsfroh wie ein dackel bei stoeckchenwurf. erst als ich nochmal vehementer meine einwaende vorbringe schliesst sie sich einem vorbeikommenden pilger an. sie ist laestig wie eine scheisshausfliege...meine lektion: man muss sofort direkt und hoeflich seinen willen artikulieren, um so klare verhaeltnisse zu schaffen. von falscher hoeflichkeit hat niemand etwas...

nach 6,5 stunden und knapp 30 km erreichen wir das bezaubernd schoene kleine doerfchen "torres del rio". es wirkt wie eine filmkulisse aus einem italo-western. hinter der naechsten ecke koennte clint eastwood lauern. wir checken in eine huebsche private albergue ein. als das hautpfeld eine stunde spaeter ankommt, entbrennt ein kampf um die betten. schnell schlaegt die stimmung um und die sehr nette mujer de la casa wird von erschoepften, bettenlosen pilgern beschimpft. komischerweise haben aus unerfindlichen gruenden nur zwei der drei algbergues geoeffnet. schliesslich muessen 20-25 pilger am ueberdachten kirchenvorplatz schlafen. das pilgern entwickelt sich langsam zum wettlauf...der pilgerfunk weiss, dass heute wieder eine unmenge pilger in roncesvalles angekommen ist. wir haben jetzt wohl drei bis vier tagesetappen vorsprung. wir erreichen morgen logrono, die hauptstadt der weinanbaugegend la rioja. dort sollte es keine bettenprobleme geben. nach einer woche 8 - 16 betten-unterkuenfte freue ich mich morgen auf etwas privatssphaere. ich werde mir ein hotelzimmer nehmen.
highlight des tages: die bezaubernde dorf-tienda - ein liebevoll gefuehrter, in ein wohnhaus integrierter tante-emma-laden. neben dem verkaufsraum laeuft der fernseher in der kueche. spanische herzlich- und betriebsamkeit...ich erledige ohne verstaendigungsprobleme meinen kleinen einkauf. da uns die atmosphaere gefaellt, goennen wir uns vor ort mehrere eisgekuehlte san miguel...
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